Entspannung

 

Entspannung ist in unserer heutigen Gesellschaft ein sehr überstrapaziertes Wort, deshalb sollten wir diese komplette Entspannungskultur einmal sehr kritisch betrachten.

Warum spannen wir überhaupt an? Und warum ist es so viel schwerer die Anspannung wieder zu entspannen als umgekehrt?

Unsere Muskeln sind die Kraftwerke im Körper; sie verbrennen in Aktion die Energie, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Dazu ziehen sie sich zusammen und lassen wieder los.

Das ist der rein physiologische Ablauf ganz ohne Stress. Auch wenn wir es oft nicht gleich bemerken, spannen wir z. B. in einem psychisch anstrengendem Gespräch viele Muskelgruppen an. Beißen beim Sport in Anstrengung ohne es richtig wahrzunehmen die Kiefer so fest aufeinander, dass die Zähne brechen können oder versteifen den Nacken im Zahnarztstuhl so fest, dass eine ausgewachsene Migräne daraus werden kann.

Diese Anspannung ist ein automatischer Schutzmechanismus, wo der Körper dem Hirn folgt und ihn vorbereitet auf Zack zu sein, entweder zu fliehen oder zu kämpfen. Diese zwei Stati sind noch aus der Urzeit in unseren Körpern verankert. Weil man jetzt aber beim Zahnarzt weder gegen den armen Doktor kämpfen noch Hals über Kopf aus der Praxis fliehen will, bleibt dem Körper nur, die Anspannung im Körper zu lagern.

Zum Glück kann man ganz leicht trainieren, diese Situationen, in denen wir ganz individuell anspannen, einfach zu erkennen und aktiv dagegen wirken – im Bewusstsein loslassen.